Der afrikanische Kontinent besitzt in vielerlei Hinsicht ein enormes Entwicklungspotenzial. Viele Chancen bleiben jedoch gezwungenermaßen ungenutzt – sei es durch politische und wirtschaftliche Missstände oder die zahlreichen Naturkatastrophen, welche den Kontinent regelmäßig heimsuchen. Die ca. 1,3 Milliarden Menschen der 55 Länder des zweitgrößten Kontinents der Welt sind vielen teils lebensbedrohlichen Gefahren unterschiedlicher Art ausgesetzt. Doch welche potenziellen Naturkatastrophen schlummern in Afrika? Und welche Folgen haben sie?
Weltweit gibt es auf allen Kontinenten viele Gebiete, die durch bestimmte Gegebenheiten anfälliger für natürliche Katastrophen sind. Gerade in Afrika ist der Unterschied zwischen den Regionen beispielsweise enorm groß. So gibt es eine sehr große Vielfalt an verschiedenen Klimazonen. Während ganz im Norden an der Küste des Mittelmeers noch mediterranes Klima herrscht, ist das restliche obere Drittel Afrikas durch ein raues Wüstenklima und die Trockenheit der Sahara geprägt. Südlich davon, auf der Höhe Kameruns und des Kongos schließen sich die tropischen Regenwälder an, in denen es reichlich Niederschlag gibt. Daran grenzen die Subtropen, welche von Savannen und Steppen dominiert werden. Im Südwesten, größtenteils in Namibia, befindet sich die Namib, eine Sandwüste mit extremer Trockenheit und Hitze. Weiter im Osten und am südlichen Ende Afrikas (Südafrika) herrscht dagegen eher gemäßigtes Klima. Diese riesigen Unterschiede an Klimazonen bieten mit ihren Gegebenheiten einen geeigneten Nährboden für Naturkatastrophen und begünstigen zudem deren Ausbreitung.
Wie Dürren und Trockenheit in Afrika wirken
Eines der Hauptprobleme, vor welche die Natur den afrikanischen Kontinent stellt, sind ausbleibende Regenfälle. Extreme Trockenheit und große Dürreperioden trocknen fruchtbare Böden aus und bedingen die Ausbreitung eines wüstenähnlichen Klimas. Durch diese Desertifikation werden Anbauflächen in den an die Wüsten angrenzenden Gebieten rar, viele Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage und leiden großen Hunger. Vor allem die Sahara breitet sich so immer weiter sowohl gen Norden Richtung Mittelmeer als auch in den Süden aus. Die Sahelzone, welche sich von Ost nach West auf der Höhe von Senegal, Burkina Faso, Niger bis nach Eritrea erstreckt, stellt die Übergangszone zwischen der Sahara und der südlich gelegenen Feuchtsavanne dar und ist besonders von Dürren betroffen.
Karte Nord- und Mittelamerikas mit eingezeichneten Katastrophenpotentialen.
Nach der Dürre folgt der Regen
Neben Dürren kommt es in der Sahelzone auch zu extrem starken Niederschlägen. Diese treten zwar weniger häufig auf, ziehen jedoch ebenso verheerenden Folgen nach sich. In die von den Dürren zuvor stark ausgetrockneten Böden kann das Wasser nicht ausreichend einziehen und staut sich so an der Oberfläche. Dadurch werden kleine Bäche zu reißenden Flüssen, welche starke Überschwemmungen zur Folge haben können.
Am Horn von Afrika, unter anderem in Somalia, treten als Folge von Wirbelstürmen bzw. Zyklonen oft vermehrt Regenfälle auf, die im Norden des indischen Ozeans auf die arabische Halbinsel sowie auf das afrikanische Festland treffen. Neben diesen sehr starken Niederschlägen sind die hohen Windgeschwindigkeiten der Stürme für die gesamte Bevölkerung extrem gefährlich. In den Jahren 2019/2020 waren starke Regenfälle zudem zusätzlich auch Auslöser für die enorme Vermehrung von Wüstenheuschrecken, was sich schließlich zu einer riesigen Plage entwickelte. Die Heuschrecken zerstörten die Anbauflächen in großen Teilen Westafrikas und gefährdeten so die Nahrungsmittelversorgung der gesamten Region.
Folgen der Extremwetter für Afrika
Eine der Hauptursachen der sehr verheerenden Geschehnisse ist der Regen, ob zu viel oder ausbleibend. Die vielen Dürren und Überschwemmungen ziehen die Zerstörung von Lebensraum und Anbauflächen nach sich, was wiederum direkte Auswirkungen auf die Bevölkerung in Form von Hungersnöten und Mangelernährung hat. Durch Niederschlagsmangel versiegen zudem Wasserquellen, wodurch eine ausreichende Wasserversorgung nicht gewährleistet werden kann. Das hat nicht nur Mangelernährung zur Folge, sondern ist darüber hinaus auch enorm problematisch für die Bekämpfung von Krankheiten.
Obwohl die einzelnen Länder Afrikas unterschiedlich wohlhabend sind und viele Länder innerhalb der letzten Jahrzehnte ihren Wohlstand erhöhen konnten , sind die meisten Regionen Afrikas im Katastrophenfall nach wie vor auf internationale Hilfe angewiesen. (Quelle: Rosling, H. et al. (2019), Factfulness)
Alle dargestellten Naturkatastrophen bedingen sich gegenseitig und stellen den gesamten Kontinent vor enorme Herausforderungen, welche momentan nicht von der Bevölkerung und Politik alleine überwunden werden können. Umso wichtiger ist es, dass ausreichend Hilfsangebote aus den restlichen Teilen der Welt zur Verfügung gestellt werden können. ShelterBox engagiert sich für die Menschen in Afrika, welche von den Naturkatastrophen betroffen sind und steht ihnen bei der Bewältigung der Probleme zur Seite.
Verteilung von ShelterBox Hilfsgütern für 598 Familien in Salahley, Somalia nach einer Dürre im Mai 2020.
Alle dargestellten Naturkatastrophen bedingen sich gegenseitig und stellen den gesamten Kontinent vor enorme Herausforderungen, welche momentan nicht von der Bevölkerung und Politik alleine überwunden werden können. Umso wichtiger ist es, dass ausreichend Hilfsangebote aus den restlichen Teilen der Welt zur Verfügung gestellt werden können. ShelterBox engagiert sich für die Menschen in Afrika, welche von Naturkatastrophen oder Konflikten betroffen sind und steht ihnen bei der Bewältigung der Probleme zur Seite.
Lesen Sie hier zwei ganz persönliche Geschichten, wie ShelterBox die Menschen in Somaliland unterstützt hat.
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