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Nachhaltiger im Alltag – 67 Tipps und Tricks
Der Klimawandel stellt eine immens große Bedrohung für die Menschheit dar, die nur durch sofortiges globales Einschreiten abgewendet werden kann. Doch auch jede:r Einzelne kann und sollte durch eigenes Handeln dazu beitragen.
Auch wenn die Verantwortung für derartig große benötigte Veränderungen bei der Politik liegt, kann doch jeder einzelne Mensch im Alltag etwas ausrichten. Wir bei ShelterBox möchten mit unserem Beitrag mit einfachen kleinen Maßnahmen möglichst große Veränderungen für andere Menschen erzielen. Diesen Grundgedanken verfolgend, versuchen wir auch unseren eigenen Alltag mit möglichst simplen und schnell umsetzbaren Maßnahmen zu optimieren.
Im Folgenden finden Sie kleine und große Tipps und Tricks, wie auch Sie etwas nachhaltiger leben können. Dabei muss natürlich nicht alles gleich zu 100 % angewandt werden und perfekt laufen: Das würde überfordern und wäre vermutlich das Gegenteil von einem Beitrag zu einem langfristig nachhaltigen Wandel. Ziel sollte es sein, ein paar kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen und den Spaß dabei nicht zu verlieren.
Ein paar der Tipps lassen sich auf alle Lebensbereiche anwenden und in das tägliche Leben an vielen Stellen integrieren. Um einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen, geht es grundsätzlich erstmal darum, weniger zu konsumieren und bereits gekaufte Produkte so lange und damit so nachhaltig wie möglich zu nutzen – sei es eine alte Hose, die man nähen lässt oder ein altes Gerät, das man ins Repair Café bringt. Zudem sollte man immer im Hinterkopf behalten, Verpackungsmüll und Einwegprodukte in allen Lebenslagen zu vermeiden. Zusätzlich zeigt sich das Energiesparen als echter „Game Changer“. Ein Umstieg auf einen nachhaltigeren Lebensstil muss auch nicht immer teurer sein, einige der unten genannten Alternativen sparen sogar Geld ein.
Tipps für/-s
- Zu Hause
- Den Lebensmitteleinkauf
- Kleidung
- Energiesparen
- Den Verzicht auf Einwegprodukte
- Badezimmer
- Den privaten Bereich
- Unterwegs
- Reisen
Tipps für zu Hause
Bild von Pexels auf Pixabay.
Gerade zu Hause lassen sich die unten genannten Tipps und Tricks gut in den Alltag integrieren. Die Bereiche Lebensmittel, Energie und Badezimmer werden weiter unten individuell betrachtet , da dabei besonders viel Einsparungspotenzial vorhanden ist. Um zu Hause nachhaltiger zu leben, haben wir folgende Anregungen für Sie:
- Den Hausmüll richtig entsorgen, um Recycling zu ermöglichen: Also alles in den richtigen Mülleimer werfen und wo es möglich ist in Einzelteilen entsorgen (zum Beispiel Getränkekarton vom Deckel getrennt einwerfen). Informationen dazu, wie in den einzelnen Städten/Kommunen getrennt wird, finden Sie auf den jeweiligen Homepages.
- Leitungswasser trinken, anstatt Wasser in Flaschen zu kaufen. Wenn das Wasser Ihnen nicht schmeckt, können Wasserfilter Abhilfe schaffen. Für Sprudelwasser gibt es Trinkwassersprudler.
- Nachhaltige Spülmaschinentabs und Waschmittel verwenden: Hier gibt es verpackungsfreie Alternativen oder man kann beides auch selbst herstellen.
- Upcycling betreiben: Viele alte Gegenstände lassen sich super zu etwas Neuem umbauen.
- Herkömmliche chemische Reinigungsmittel lassen sich leicht durch Essig, Zitrone(nsäure) und/oder Natron ersetzen.
- Papier sparen: Am besten möglichst wenig ausdrucken und „Bitte keine Werbung“-Sticker an den Briefkasten kleben.
- Tüten, die man bereits zu Hause hat, als Müllbeutel verwenden anstatt neue zu kaufen.
- Für Tee und Kaffee verpackungsarme Alternativen finden: Teeei und loser Tee oder für Kaffee eine Frenchpress o.Ä.
- Bienen- und insektenfreundliche Blumen auf den Balkon/in den Garten pflanzen.
- Quasi alles lässt sich secondhand einkaufen, nicht nur Kleidung: Also am besten vor einem Neukauf auf Marktplätzen wie eBay schauen.
Den Lebensmitteleinkauf
Bild von congerdesign auf Pixabay.
Durch eine nachhaltige Ernährungsweise können wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch das Klima positiv beeinflussen. Das Motto des diesjährigen Earth Days in Deutschland fasst das so zusammen: „Jeder Bissen zählt. Schütze, was du isst – schütze unsere Erde. Lebe bewusst und nachhaltig. Bio, Regional, Fair“ (siehe auch: Der Earth Day – Ein Aktionstag für die Erde). Im Folgenden haben wir Ihnen inspiriert vom diesjährigen Motto ein paar Tipps für eine nachhaltige Ernährung und einen umweltfreundlichen Lebensmitteleinkauf zusammengestellt:
- Lokal einkaufen um Transportwege zu reduzieren, zum Beispiel auf Wochenmärkten.
- Auf regionale und saisonale Produkte setzen. Oftmals günstiger, unterstützt die lokale Wirtschaft und es gibt viel zu entdecken!
- Der Klassiker: Auf Bio-Lebensmittel setzen, um beispielsweise Äcker, Grundwasser und Tiere zu schonen und zu schützen.
- Möglichst verpackungsfrei einkaufen, zum Beispiel in Unverpacktläden einkaufen gehen, sonst auf Mehrwegverpackungen setzen.
- Einkaufsbeutel und Gemüsenetze anstatt Einmaltüten nutzen.
- Noch genießbare Lebensmittel vor dem Mülleimer retten, informieren und mitmachen können Sie sich zum Beispiel über Fairteiler oder verschiedene Apps.
- Immer mal wieder zu Hause schauen, was für Lebensmittel noch da sind und diese aufbrauchen.
- Auch eine gute Wochenplanung kann helfen, so wenig Lebensmittel wie möglich später wegwerfen zu müssen.
- Eine vegane oder vegetarische Ernährung hat einen kleineren CO2-Fußabdruck als eine herkömmliche Ernährung mit Fleisch. Wer sich da noch nicht sieht, kann einfach mal einen fleischfreien Tag einlegen, um spannende Alternativen kennenzulernen.
- Gemüse und Kräuter können einfach selbst angebaut oder nachgezogen werden. Lauchzwiebeln kommen zum Beispiel innerhalb weniger Wochen mehrmals nach.
- Auf Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Palmöl achten und wenn vermeidbar, zu nachhaltigeren Alternativen greifen.
- Dinge selber machen anstatt zu kaufen: Tees, Nuss-/Hafermilch, Aufstriche & Co.
Tipps für Kleidung
Bild von Pexels auf Pixabay.
Die nachhaltigste Vorgehensweise ist auch beim Kleiderkauf, nicht oder nur wenig zu konsumieren. Frei nach dem Prinzip „Reuse, Repair, Recycle“ macht es Sinn, Kleidung so lange zu nutzen wie es geht. Aber auch wer neue Kleidung einkaufen möchte, kann auf nachhaltige Alternativen zurückgreifen.
- Um das Material zu schonen und Energie zu sparen, ist es ratsam die Waschmaschine bei 30 Grad und 800 Umdrehungen laufen lassen.
- Einfache Näharbeiten zum Reparieren von Kleidung kann man sich selbst beibringen oder bei komplizierteren Anforderungen die Sachen natürlich zum Schneiderservice bringen.
- Aus zerschlissener Kleidung können beispielsweise Abschminkpads oder Lappen genäht werden, um den Stoffen ein zweites Leben zu schenken.
- Um bereits produzierte Ware so nachhaltig wie möglich einzukaufen, ist es ratsam gebraucht zu shoppen, entweder online, im Vintage-Store nebenan oder auf Kleidertauschpartys.
- Beim Neukauf von Kleidungsstücken ist es wichtig, auf nachhaltige Marken und langlebige Produkte zu setzen.
- Nachhaltige Materialien sind dabei essenziell: Mehr als ein Drittel des globalen Mikroplastik-Aufkommens stammt aus synthetischen Textilien. (Quelle: WDR1). Daher ist es empfehlenswert, auf nachhaltige Baumwolle u.Ä. zu achten.
- Auch bei Textilien ist es ratsam, auf die Herkunft der Kleidung zu achten, um so Produkte mit kürzeren Transportwegen zu kaufen.
- Wie schon angemerkt, ist weniger Konsum mehr. In diesem Sinne macht es immer Sinn, Käufe zu hinterfragen: Brauche ich das wirklich? Kann es bei dem Preis wirklich eine gute Qualität haben?
- Rücksendungen beim Online-Shopping sollten vermieden Jede zweite online Kleidungsbestellung geht aktuell in Deutschland retour, was alles andere als nachhaltig ist. (hrfernsehen: https://www.youtube.com/watch?v=OvckDALcrTI).
- Eine „Capsule wardrobe“ anlegen: Dabei ist alles im Kleiderschrank mit allem kombinierbar. Das erhöht die Möglichkeit an Kombinationen und die Anzahl der Outfits bei weniger Kleidungsstücken.
- Verfärbte Kleidung kann neu eingefärbt werden, zum Beispiel mit roter Beete, Kaffee oder Kurkuma.
Tipps fürs Energiesparen
Bild von analogicus auf Pixabay.
Strom ist wohl eine der wohl wichtigsten Komponenten in unserer modernen Welt und begleitet uns in allen Bereichen des Lebens. Gerade große Serverfarmen verschlingen zur Speicherung unserer Daten Unmengen an Energie. Sowohl hier als natürlich auch in unserem eigenen Zuhause können wir ansetzen und versuchen, Strom einzusparen.
- Zu Hause kann einfach zu einem Ökostrom-Anbieter gewechselt werden. Wenn man auf die richtigen Labels achtet, können dadurch Anbieter und Ausbau unterstützt werden. (Quelle: Verbraucherzentrale)
- Gerade hochqualitatives Streaming verbraucht viel Energie ☹, also am besten weniger und in nicht so guter Qualität Videos schauen.
- Online-Speicherplatz in E-Mail-Postfächern oder Clouds verbraucht leider auch viel Energie: hier am besten so wenig wie möglich verwenden und E-Mails löschen wenn es geht.
- Wer den Deckel beim Kochen auf dem Kochtopf lässt, verbraucht ca. 1/3 weniger Energie.
- Elektrische Geräte sollten nicht auf Standby laufen, sondern am besten direkt ausgeschaltet und bei Nichtgebrauch ganz vom Stromnetz genommen werden.
- Licht ausmachen ist wohl auch kein neuer Tipp, aber dran zu erinnern schadet ja nicht.
- Heiße Lebensmittel sollten erst abgekühlt in den Kühlschrank gestellt werden.
- Wasser zum Beispiel beim Zähneputzen ausmachen.
Tipps um möglichst auf Einweg-Produkte zu verzichten
Die Kategorie „Zuhause“ haben wir zwar weiter oben schon betrachtet, da es aber Unmengen an Möglichkeiten gibt, auf Einweg-Produkte zu verzichten, folgen hier kategorienunabhängig einige Ideen.
- Wiederverwendbare Putztücher anstatt Küchenrolle verwenden, die im Normalfall nach der ersten Anwendung entsorgt werden muss.
- Backpapier kann spielend leicht durch wiederverwendbare Backmatten ersetzt werden.
- Ein Geheimtipp unserer Großeltern: Stofftaschentücher. Wer sich an den Gedanken nicht gewöhnen mag, kann auch Taschentücher ohne Plastikverpackung kaufen.
- Auf jeden Fall kein Geheimtipp mehr: Anstatt Plastikstrohhalme gibt es viele wiederverwendbare Alternativen aus Glas, Metall oder Bambus… Die Liste ist lang.
- Zahnseide aus Mais kann in wiederbefüllbaren Glasverpackungen gekauft werden.
- Für alle weiblichen Leserinnnen: Alternativen zu Tampons sind beispielsweise Menstruationstassen oder -unterwäsche. Diese halten je nach Produkt circa ein bis drei Jahre und sind somit auch noch günstiger als herkömmliche Alternativen.
- Anstatt Alu- oder Frischhaltefolie kann auf Bienenwachstücher oder Brotdosen umgestiegen werden. Beim Grillen können alternativ feste Grillbehälter verwendet werden.
Tipps fürs Badezimmer
Bild von Tomáš Lhotský auf Pixabay.
Selbst im Badezimmer finden sich einige Möglichkeiten, auf nachhaltigere Produkte umzusteigen und dadurch Ressourcen zu schonen sowie Müll zu vermeiden.
- Auf nachhaltigere Materialien setzen: Bambuszahnbürste anstatt herkömmliche.
- Anstatt der herkömmlichen Abschminkpads kann auf wiederverwendbare Pads zurückgegriffen werden. Diese können nach der Benutzung einfach in der Waschmaschine gewaschen werden.
- Eine Po-Dusche spart Toilettenpapier: Erst mal ungewohnt, aber hygienisch!
- Auch für Nagellack gibt es nachhaltige Alternativen.
- Ein Rasierhobel ist günstiger und langlebiger als herkömmliche Rasierer.
- Alternativ zu „normalen“ Varianten gibt es verpackungsfreies Duschgel, Bodylotion und
- Bei Kosmetik ist es ratsam, auf Produkte mit Mikroplastik zu verzichten.
Tipps für den privaten Bereich
Auch in unserer Freizeit können wir mit zahlreichen Aktivitäten oder Maßnahmen zum Klimaschutz beitragen. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:
- Umweltprojekte können sowohl finanziell als auch ehrenamtlich unterstützt werden.
- Zigarettenstummel sollten auf keinen Fall in der Umwelt entsorgt werden, denn sie verschmutzen das Grundwasser. Am besten sammeln und entsorgen, oder an Unternehmen übergeben, die Zigarettenstummel recyceln.
- Ökologisch und sozial nachhaltige Bank suchen.
- Freizeit und Urlaube können auch dafür genutzt werden, Müll in Parkanlagen oder am Strand zu sammeln.
Tipps für Unterwegs
Achtung: Unterwegs – auf Ausflügen oder dem Weg zur Arbeit – lauern jede Menge nicht nachhaltige Alternativen und Kostenfallen. Doch schon mit ein bisschen Planung im Voraus können diese spielend leicht vermieden werden.
- Um Verpackungsmüll zu vermeiden und Geld zu sparen, hilft es eine eigene Trinkflasche, Isokanne und Besteck für unterwegs mitzunehmen.
- Damit kommen wir auch schon zum nächsten Thema: „Meal-Prepping“. Hier werden Gerichte zu Hause vorgekocht und können bei der Arbeit oder in der Uni verzehrt werden. Das ist oftmals günstiger, gesünder und nachhaltiger, anstatt Essen in Verpackungen zu kaufen!
- Wenn es dann doch mal zu verführerisch riecht oder schnell gehen muss: Beim Bäcker oder Imbiss auf möglichst viel Verpackung verzichten.
- Kurze Strecken können auch mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Beides ist auf jeden Fall nachhaltiger als die Fahrt mit dem Auto!
Tipps fürs Reisen
Bild von Henning Westerkamp auf Pixabay.
In den Urlaub zu fahren ist für viele ein unverzichtbares Luxusgut. Dass eine Flugzeugreise nicht die nachhaltigste Variante für das Verreisen darstellt , ist den meisten bewusst. Doch wie kann man nachhaltiger in den Urlaub fahren?
- Am besten je nach Situation das jeweils nachhaltigste Reisemittel wählen, wie zum Beispiel die Bahn.
- Es kann auch schön sein, regionaler zu reisen und neue spannende Ziele in Deutschland oder den Nachbarländern zu entdecken.
- Falls eine Flugreise nicht vermeidbar sein sollte, können Flüge kompensiert werden. Dabei geht es meist um eine Geldspende, mit der Umweltschutzprojekte unterstützt werden.
- Für Strecken mit dem Auto können Mitfahrgelegenheiten genutzt oder angeboten werden.
Hoffentlich waren ein paar Tipps und Tricks für Sie dabei, damit Sie Ihren Alltag in Zukunft etwas nachhaltiger gestalten können. Das Credo lautet hier: „Step by step“ herantasten und so zu einem nachhaltigeren Alltag gelangen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!