Wie, wann, warum...?
Was ist ein Tsunami?
Ein Tsunami ist eine riesige Flutwelle, die 10 bis 30 Meter hoch werden kann und steil auf die Küste zurollt.
Woher kommt der Begriff „Tsunami“?
Der Begriff Tsunami stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Große Welle im Hafen“.
Der Begriff wurde von Fischern geprägt, die abends in ihren Hafen zurückkehrten und deren Dörfer und Städte durch eine Riesenwelle zerstört wurden, obwohl sie auf dem offenen Meer keine Wellen bemerkt hatten.
Wie unterscheiden sich Tsunamis von starken Wellen?
Der Unterschied zu von starkem Wind verursachten Wellen ist die extrem große Wellenlänge. Das ist der Abstand von einem Wellenberg zum nächsten Wellenberg, der bei Tsunamis zwischen 100 und 300 km betragen kann. Ein weiteres Merkmal von Tsunamis ist ihre relativ kleine Wellenhöhe auf dem offenen Meer. Sie liegt meist zwischen einem halben und einem Meter. Daher werden die Wellen in tiefen Gewässern meist nicht wahrgenommen.
Gefährlich wird die Welle erst, wenn sie auf Land trifft. In dem immer flacher werdenden Küstenbereich wird die Welle von ihrer Höchstgeschwindigkeit (bis zu 1.000 km/h auf dem offenen Meer) abgebremst und türmt sich dadurch zu einer bis zu 30 Meter hohen Wellenwand auf. Grund dafür ist die Wasserbewegung. Während bei einer vom Wind erzeugten Welle nur die oberen Wasserschichten bewegt werden, wird bei einer Tsunamiwelle das gesamte Wasservolumen in Bewegung versetzt, vom Meeresboden bis zur Wasseroberfläche.
Wie entstehen Tsunamis?
Wie entstehen Tsunamis?
Tsunamis entstehen durch die plötzliche Verdrängung riesiger Wassermassen, bedingt durch Erdbeben auf dem Meeresboden, Vulkanausbrüche über und unter Wasser, Erdrutsche oder Meteoriteneinschläge. Etwa 86% aller Tsunamis entstehen durch die so genannten Seebeben.
Damit ein Tsunami, verursacht von Seebeben, überhaupt entstehen kann, müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:
- Das Erdbeben muss mindestens eine Stärke von 7,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala (Mw) haben. Erst ab dieser Stärke reicht die freigesetzte Energie aus, um das Wasser ruckartig hochzuheben.
- Der Meeresboden muss durch das Erdbeben angehoben oder abgesenkt werden. Wird der Meeresgrund nur seitlich versetzt, entsteht kein Tsunami.
- Das Hypozentrum des Erdbebens muss sich nahe der Erdoberfläche befinden.
Was sind die Auswirkungen von Tsunamis?
Was sind die Auswirkungen eines Tsunamis?
Nähert sich dem Land zuerst ein Wellental, wird das Wasser mit einem ungeheuren Sog ins Meer hinausgezogen. Dadurch wird der Meeresboden oft über große Flächen trockengelegt. Wird diese Erscheinung richtig gedeutet, haben die Menschen am Strand, aufgrund der großen Wellenlänge, ein paar Minuten bis zu einer halben Stunde Zeit, um sich auf höher gelegene Stellen zu flüchten.
Der ersten Welle, die am Strand bis zu 30 Meter hoch werden kann, folgen meist weitere, zum Teil noch gefährlichere Flutwellen. Gefährlich sind nicht nur die Wellenberge, sondern auch die Wellentäler, da ihr Sog Menschen und ganze Häuser kilometerweit in das Meer hinausziehen kann.
Die Vorwarnzeit beträgt je nach Entfernung zum Erdbeben wenige Minuten bis mehrere Stunden.
Linos Geschichte
Lino lebt mit ihrem Mann Kisman und ihren beiden Kindern im Dorf Puroo, etwa 60 Kilometer von Palu entfernt.
Als am 28. September 2018 der Tsunami das Zentrum Sulawesis traf, wurde Linos Haus schwer beschädigt, und es war nicht mehr sicher für die Familie, darin zu leben. Sie zogen bald darauf in eine Notunterkunft, in einem nahegelegenen Feld außerhalb ihres Hauses.
Einen Monat darauf traf das ShelterBox-Team sie. Linos Dorf wurde wegen der Schäden durch das Erdbeben komplett von der Straße abgeschnitten. Die Teams können ihr Dorf nur per Helikopter erreichen.
Lino und Kisman erhielten ein ShelterBox-Zelt, zwei Moskitonetze, Wasserträger und einen Wasserfilter. Das Zelt ermöglichte es ihnen, aus dem Notunterkunft und neben ihrem Haus auszuziehen, wo sie ihre Sachen aufbewahrten.
Jetzt haben wir das Zelt, wir haben immer noch Angst, aber wir fühlen uns glücklich. Wir haben jetzt Trost.