Hurrikans, Taifune und Zyklone: Wissen
Alles was man über Hurrikans, Taifune und Zyklone wissen muss.
Ursprünglicher Artikel auf Englisch von Yiota Liopetriti (in Kooperation mit Dave Raybould), übersetzt von Britta Günnemann
2020 war bisher ein Jahr wie kein anderes. Während das Coronavirus sich auf der Welt verbreitet, drohen vielerorts zusätzlich extreme Wetterereignisse.
Die diesjährige Atlantische Hurrikansaison ist durch eine außergewöhnliche Aktivität gekennzeichnet. Seit Beginn der Saison hat die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) bereits überdurchschnittlich starke Wirbelstürme verzeichnet. Bereits Anfang August gab es ein Rekordhoch von neun benannten Stürmen, darunter zwei Hurrikane. Damit ist die Atlantische Hurrikansaison 2020, die vom 1. Juni bis 30. November andauert, bereits rasant gestartet. Die NOAA erwartet in diesem Jahr 19 bis 25 Stürme, davon sieben bis elf Hurrikane und drei bis sechs schwere Hurrikane.
Doppel-Hurrikan: Zwei Hurrikane fegten fast zeitgleich durch den Golf von Mexiko
Während erst vor Kurzem die Hurrikane Laura und Marco in der Karibik und der US-Golfküste wüteten, erreicht die Saison jetzt schon unerwünschte Rekorde. Die frühesten „L“- und „M“-Hurrikane aller Zeiten haben Häuser in Haiti, der Dominikanischen Republik und den USA zerstört, wobei Laura mit 150 Meilen pro Stunde der stärkste Sturm war, den der Bundesstaat Louisiana seit 164 Jahren erlebt hat.
Experten warnten vor sechs Meter hohen Wellen sowie einer Überflutung, die 30 Meilen ins Landesinnere reichen sollte und die Evakuierung von 1,5 Millionen Menschen bedeutet hätte. Da der Sturm schwächer wurde und seine Bahn änderte, kam es glücklicherweise nicht zu diesem Schreckensszenario. Dennoch richtete Laura verheerende Schäden an und hinterließ zahlreiche persönliche Tragödien.
Zerstörung wohin man sieht. Die Karibik wurde schwer getroffen, nachdem die Hurrikane Irma und Maria im September 2017 über das Gebiet hinweggefegt waren. In den folgenden Monaten leistete ShelterBox in sechs Ländern Hilfe, wobei die Einsätze auf die jeweiligen Gebiete speziell zugeschnitten wurden, um in den verschiedenen Gemeinden die bestmögliche Unterstützung leisten zu können. Die Hurrikansaison 2020 droht besonders intensiv zu werden.
Mögliche Ursache der zunehmenden Häufigkeit und Intensität in der Hurrikansaison 2020
Doch wodurch wird der sprunghafte Anstieg der zu erwartenden Stürme verursacht? Nach Ansicht des Meteorologen Philip Klotzbach von der Colorado State University ist einer der Gründe das extrem warme Wasser: Derzeit weisen die tropischen Gewässer – nach den Messungen in 2005, 2010 und 2017 – die viertwärmste Temperatur auf, die jemals aufgezeichnet wurde. Wie verheerend die Hurrikansaison 2017 vor allem in der Karibik war, ist bekannt. Nachdem die Hurrikane Irma und Maria die Region schwer getroffen und erhebliche Zerstörungen hinterlassen hatten, hat ShelterBox die Menschen damals mit lebensnotwendigen Hilfsgütern versorgt.
Für Familien, die an gefährdeten Orten in der Karibik und dem Golf von Mexiko leben, ist die Vorhersage einer besonders aktiven Hurrikansaison eine Schreckensnachricht. Es fällt nicht leicht sich vorzustellen, sich vor einer globalen Pandemie zu schützen und sich gleichzeitig auf einige der möglicherweise bedrohlichsten Stürme des Jahrzehnts vorzubereiten.
ShelterBox ist ständig in Bereitschaft und überwacht Wetterereignisse mit einer Reihe von Warnsystemen. Für Hurrikane gibt es besondere Überwachungssysteme, daher behalten wir die Meldungen des National Hurricane Centers der USA stets im Blick.
Nach den verheerenden Hurrikanen Irma und Maria im Jahr 2017 haben wir Menschen wie Simon aus Dominica geholfen, wieder auf die Beine zu kommen.
Enorme Herausforderungen durch die zerstörte Infrastruktur und die Corona-Pandemie
Bei der Reaktion auf die verheerenden Wirbelstürme gibt es eine Vielzahl an Herausforderungen. Eine großflächige Zerstörung kann Familien schwer treffen – sowohl physisch als auch psychisch durch Traumata. Schäden der Infrastruktur betreffen oftmals Häfen, Flughäfen und Straßen an sich, aber stellen gleichzeitig die Regierungen, die ihre Bürger unterstützen möchte, vor große Probleme.
In diesem Jahr sind diese Herausforderungen jedoch anders als in den vergangenen Jahren. Durch die Coronavirus-Pandemie ist es für unsere Einsatzteams sehr viel schwieriger in die von Wirbelstürmen betroffenen Länder zu reisen. Doch dank unserer lokalen Partner auf der ganzen Welt, sowie der Lagerung von Hilfsgütern an strategisch günstigen Orten, ist es uns weiterhin möglich, schutzlosen Familien Sicherheit zu bieten – ganz gleich, was passiert.
Die Bedrohung durch das Coronavirus hat auch Einfluss auf die Zusammenstellung unserer Hilfspakete. Bereits seit Beginn der Pandemie fügen wir in Einsatzgebieten wie Syrien und Äthiopien Seifen und Masken hinzu, damit die Familien sich so gut wie möglich vor dem Virus schützen können. Die wirtschaftlichen Folgen und der Versuch, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, werden vermutlich zu einer Steigerung der aktuellen Bedürfnisse führen. Dies könnte zur Folge haben, dass sich Familien noch weniger gegen Wetterkatastrophen wie Wirbelstürme schützen können.
Und es sind nicht nur das Coronavirus und starke Wirbelstürme, welche viele Menschen derzeit bedrohen – es sind auch Überschwemmungen, Erdbeben, (politische) Konflikte; die Liste ist lang. Aber mit Ihrer Unterstützung ist es uns möglich, die Familien zu erreichen, die Hilfe am dringendsten benötigen.
Sie wollen ShelterBox dabei unterstützen uns besser auf die Hurrikansaison 2020 vorzubereiten und uns helfen, betroffene Familien mit den lebensnotwendigsten Hilfsgütern zu versorgen? Spenden Sie einfach und schnell über unser Onlineformular.
von Zaha Al Ghusain, 10. September 2020
von Zoey Weddige, 10. September 2020
von Zoey Weddige, 10. September 2020