Original-Artikel von Yiota Liopetriti, übersetzt aus dem Englischen von Zoey Weddige
Warum ist Plastik problematisch?
Fakten und Informationen zur Plastikverschmutzung
Plastikverschmutzung ist ein globales Problem: Etwa 7 der 9,2 Milliarden Tonnen Plastik, die zwischen 1950 und 2017 produziert wurden, sind in unseren Ozeanen oder auf Mülldeponien gelandet (UN-Umweltprogramm).
Aber wie ist das passiert? Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Produktion von Kunststoffprodukten rasant zu. Sie veränderte das Alltagsleben völlig und revolutionierte Bereiche wie Medizin und Transport. Denn: Plastik ist praktisch, billig und langlebig. Dies führte jedoch dazu, dass riesige Mengen an Kunststoffen produziert wurden, die häufig nur ein Mal verwendet werden. Wir benutzen Dinge wie Lebensmittelverpackungen und Plastiktüten nur wenige Minuten lang, doch sie verbleiben anschließend noch viele Jahre in unserer Umwelt.
Plastikmüll kann in unseren Ozeanen landen und das Meeresleben schädigen. Kunststoffe beeinträchtigen fast 700 – auch stark gefährdete – Arten. Fast alle Seevogelarten fressen Plastik (National Geographic). Und wenn Plastikmüll erst einmal im Meer gelandet ist, zerfällt er häufig in Mikroplastik, was seine Rückgewinnung fast unmöglich macht.
Nach Ansicht von Wissenschaftler:innen besteht die Lösung darin, zu verhindern, dass Plastikmüll überhaupt erst in unsere Ozeane und Flüsse gelangt. Bessere Abfallbewirtschaftungssysteme und Recycling sind nur einige der Möglichkeiten, dies zu erreichen. Es ist auch wichtig, die Produktion von unnötigen Einwegplastikprodukten zu reduzieren.
2021 konnte ShelterBox die Verwendung von 173.396 Stück Plastik vermeiden, indem wir Plastikverpackungen aus Hilfsgütern wie Küchen- und Hygieneartikeln entfernten. Bild: ShelterBox / Florian Bachmeier
Unser Einsatz für die Reduzierung von Plastikmüll
Plastikverschmutzung geht uns alle an. In den letzten Jahren haben wir bei ShelterBox große Anstrengungen unternommen, um die Menge an Plastik, die wir selbst verwenden, zu reduzieren.
So haben wir zum Beispiel Plastik aus unseren Fundraising-Materialien gestrichen und die Menge an Plastikverpackungen auf unseren Hilfsgütern reduziert. Schon kleine Änderungen können dabei einen enormen Unterschied machen.
Bislang haben wir unnötige Verpackungen von unseren Stramplern und unserer gesamten Thermokleidung für Kinder entfernt, die wir an Familien in Syrien liefern. Außerdem haben wir die Verpackungen unserer Küchensets, Werkzeugsätze für Notunterkünfte, Wasserkrüge, Waschbecken und Unterkunftspakete entfernt. Insgesamt konnten wir so 2021 die Verwendung von 173.396 Stück Plastik vermeiden. Das ist eine Menge weniger Plastik!
Zweifellos ist die Beseitigung unnötiger Verpackungen ein entscheidender Schritt, um unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass dies nicht auf Kosten der Qualität oder des Zustands der von uns gelieferten Hilfsgüter geht. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Lieferant:innen haben wir dafür gesorgt, dass unsere Hilfsgüter weiterhin sicher und in einwandfreiem Zustand bei den Menschen ankommen.
Mit den Plastikriemen, die in den Ballen der Moskitonetze und Decken enthalten waren, konnte Samuel aus Mosambik Einkaufskörbe, Schlafmatten und Körbe/Tabletts herstellen. Er verkauft diese auf seinem lokalen Markt.
Aber unser Engagement für die Reduzierung von Plastik hört damit nicht auf.
Wir führen den Wandel in der Branche an, indem wir mit unseren Lieferant:innen sprechen und sie dazu bringen, die Art und Weise der Verpackung ihrer Produkte zu überdenken, um mehr Organisationen und Lieferanten dazu zu bewegen, auf Plastikverpackungen zu verzichten.
Außerdem stammen unsere Hilfsgüter nicht nur von Großlieferant:innen. Wir beziehen viele Artikel direkt aus den Ländern, in denen wir arbeiten. Das hält die Transportkosten und die Umweltverschmutzung niedrig und hilft, die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
Wir bei ShelterBox erkennen an, wie wichtig es ist, immer wieder zu versuchen, uns zu verbessern. Wir werden weiterhin eng mit unseren lokalen Lieferant:innenen und unseren Partner:innen zusammenarbeiten, um unseren Plastik-Fußabdruck weiter zu reduzieren.
Erfahren Sie mehr über die Klimakrise und wie der Klimawandel mit unserer Arbeit zusammenhängt.