Corona-Pandemie
Das Coronavirus schafft ein ganz neues Risiko für Familien, die ihr Zuhause verloren haben. Darum passen auch wir von ShelterBox uns an.
Genauso wie Sie ist auch das Team hier bei ShelterBox sehr besorgt über die Ausbreitung des Coronavirus und die Auswirkungen auf unser Leben und die Welt um uns herum.
Wir haben das Glück, hier in Deutschland in einem Land mit einem sehr guten Gesundheitssystem zu leben, das auch für alle Bürger zugänglich ist. Die meisten von uns sind in der Lage, sich falls nötig zu Hause selbst zu isolieren und für sich selbst und die eigene Familie zu sorgen.
Aber die Auswirkungen, die das Coronavirus auf Menschen haben kann, die von Katastrophen oder Konflikten betroffen sind, können verheerend sein. Millionen von Familien, die aufgrund von Konflikten oder anderen Katastrophen ihr Zuhause verloren haben, haben keine Möglichkeit, sich und ihre Kinder vor dem Virus zu schützen. Hinzu kommt noch, dass sie oft keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung haben.
Hier sind fünf Fakten, die Sie über die Auswirkungen des Coronavirus auf Familien, die von Katastrophen und Konflikten betroffen sind, wissen müssen:
1. Wenn Menschen nach einer Naturkatastrophe oder einem gewaltsamen Konflikt ihr Zuhause verlieren, sind ihre Chancen, dauerhaft sicher und gesund zu bleiben, bereits stark beeinträchtigt.
Besonders gefährdet sind Menschen, die in Flüchtlingslagern oder anderen Notunterkünften leben.
Stellen Sie sich vor, Sie sind schwer krank und haben kein Dach über dem Kopf. Was bringt „soziale Distanz“, wenn es nicht einmal Decken gibt, die Ihre Kinder warmhalten. Oft gibt es kein sauberes Wasser, um sich die Hände zu waschen. Wie wollen Sie Ihren Kindern Mahlzeiten zubereiten, wenn es nicht genug Essen gibt, geschweige denn einen Ort wo und Hilfsmittel womit man es zubereiten kann?
2. 84% der 70,7 Millionen Menschen, die durch Konflikte aus ihrer Heimat vertrieben wurden, leben in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, wo die Unterstützung bereits stark eingeschränkt ist.
Hinzu kommen viele weitere Risikofaktoren in wenig entwickelten Ländern.
Gemeinschaftsunterkünfte, gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Unterernährung und fehlender Zugang zu Wasser oder Waschgelegenheiten erschweren den Kampf gegen das Coronavirus erheblich.
3. Das Coronavirus wird die Krankenhäuser und Gesundheitssysteme in weniger entwickelten Ländern weitaus stärker beeinträchtigen, als in entwickelten Ländern wie zum Beispiel in Deutschland.
In vielen weniger entwickelten Ländern sind die Gesundheitssysteme bereits überlastet. Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung hatte schon vor dem Ausbruch des Virus keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung (WHO).
In Deutschland kommen auf 100.000 Menschen 33,9 Intensivpflegebetten. Aber an Orten wie Uganda kommen nur 0,1 solcher Betten auf 100.000 Menschen. In Liberia beispielsweise gibt es gar keine Intensivpflegebetten mit Beatmungsgeräten (Weltwirtschaftsforum).
4. Notunterkünfte sind in diesen Zeiten nicht nur ein neues Zuhause und ein Ort, an dem sich betroffene Familien von einer Katastrophe erholen können. Aktuell bieten sie Familien auch die Möglichkeit, sich inmitten eines Coronavirus-Ausbruchs von anderen isolieren zu können.
Unsere Zelte und Shelter Kits können den Menschen helfen, Abstand voneinander zu halten. Sie sind entscheidend, um den Menschen zu helfen, aus überfüllten Lagern und Sammelunterkünften in eine private Unterkunft umzuziehen
Unsere Decken, Schlafmatten, Wasserfilter und Kochsets können den Familien helfen, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, warm und trocken zu bleiben, Mahlzeiten zuzubereiten und sauberes Wasser zu trinken.
Zusätzlich zu unseren Hilfsgütern haben wir damit begonnen bei einigen Einsätzen auch Handseife und Waschbecken zur Verfügung zu stellen. Dies erleichtert es den betroffenen Familien erheblich, sich vor der zusätzlichen Gefahr durch das Virus zu schützen.
5. Die Coronavirus-Pandemie ist eine globale Krise, die uns alle betrifft.
Egal wo wir herkommen, wir müssen uns alle gemeinsam der Herausforderung stellen.
Um den Kampf gegen das Virus zu gewinnen, müssen wir die am meisten gefährdeten Menschen unterstützen – von syrischen Flüchtlingen bis hin zu vertriebenen Familien in Kamerun. Es ist erst dann vorbei, wenn es überall vorbei ist.
von Zaha Al Ghusain, 22. Juni 2020
von Zoey Weddige, 22. Juni 2020
von Zoey Weddige, 22. Juni 2020