Wir von ShelterBox als NGO im Bereich der Katastrophenhilfe stellen in unserer tagtäglichen Arbeit zunehmend fest, wie schwerwiegend die humanitären Auswirkungen des Klimawandels sind. Die Menschen, die am wenigsten zu der Klimakrise beigetragen haben, leiden am meisten unter den immer häufiger werdenden extremen Wetterereignissen.
In Indien werden die Menschen durch die zunehmende Intensität der Monsunregenfälle förmlich aus ihren Häusern gespült. Die atlantische Hurrikansaison schlägt Jahr um Jahr traurige Rekorde. Das Sterben des Tschadsees bedroht die Lebensgrundlage in der gesamten Region. Der Einbruch von landwirtschaftlichen Erträgen führt zu Armut. Extreme Wetterereignisse führen daher zum einen zum Verlust von Häusern sowie Ernten, zum anderen jedoch auf lange Sicht zu Migration und Flucht.
Neben Überschwemmungen stellen Dürren eine enorme Herausforderung dar. In unseren Augen ist zu wenigen Menschen bewusst, wie die Klimakrise im Zusammenhang mit Migration steht. Dennoch sind wir von ShelterBox davon überzeugt, dass Unwetter und Dürren Gewalt und gar Konflikte begünstigen.
Der Konflikt in der mosambikanischen Region Cabo Delgado verdeutlicht beispielsweise, dass Menschen, die ihre Ernte verlieren, die aufgrund von Dürre ihr Vieh nicht mehr ernähren können oder die aufgrund von Wassermangel ihre Heimat verlassen müssen, zusätzlich von extremer Armut bedroht sind.
Der Tschadsee ist in den letzten 60 Jahren um 90% geschrumpft (National Geographic 2017). In der Tschadseeregion werden die Ressourcen des Sees zur persönlichen Nutzung und zur Bewässerung genutzt.