Am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als vierzig Jahren.

In den Saisons Oktober-Dezember 2020, März-Mai 2021, Oktober-Dezember 2021 und März-Mai 2022 fiel jeweils weniger Regen als üblich. Weite Teile Somalias, des südlichen und südöstlichen Äthiopiens sowie des nördlichen und östlichen Kenias sind daher von der längsten Dürre der jüngeren Geschichte betroffen.

Während die Welt ihre Aufmerksamkeit auf den Krieg in der Ukraine richtet, wird über das, was sich am Horn von Afrika abspielt, kaum berichtet und es ist nur wenig bekannt.

Es ist wichtig, dass wir das Geschehen in Ostafrika beleuchten.

Die Region leidet unter den verheerenden Auswirkungen der schlimmsten Dürre seit über 40 Jahren, die auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Auch Konflikte haben die Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Dies hat zu einer verzweifelten Situation für gefährdete Gemeinschaften geführt, die dringend Unterstützung benötigen.

Dürreperioden sind ein natürlicher Bestandteil unseres Klimas. Wechselnde Wetterverhältnisse wie hohe Temperaturen und Regenmangel bestimmen und beeinflussen Dürren.

Aber die Klimakrise verschlimmert die extreme Dürre in einigen Regionen der Welt, darunter auch am Horn von Afrika.

Die Konflikte am Horn von Afrika sind seit langem eine Ursache für Vertreibung. Aber extreme Wetterbedingungen, die durch die Klimakrise noch verschärft werden, schaden den Ernten und töten die Nutztiere. Steigende Temperaturen und extremere Veränderungen der Regenmengen verschlimmern die Dürrebedingungen. Infolgedessen sind immer mehr Menschen auf der Suche nach Nahrung, Wasser und einer neuen Bleibe.

Diese Bedingungen können auch zu sozialen Unruhen, Hungersnöten und Migration führen.

Die durch extreme Dürre verursachte Ernährungsunsicherheit ist ein Hauptfaktor für die Vertreibung.

In Somalia zum Beispiel sind mehr als sieben Millionen Menschen von der Dürre betroffen. 800.000 Menschen sind vertrieben worden, und viele von ihnen sind immer noch auf der verzweifelten Suche nach Nahrung, Wasser und Weideland für ihr Vieh.

Der Ukraine-Konflikt hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Menschen in Ostafrika und anderen Teilen der Welt, die mit extremem Hunger zu kämpfen haben.

Die Ukraine, die als Kornkammer der Welt bekannt ist, lieferte vor dem Konflikt 10 % des weltweiten Weizenbedarfs. Doch der Krieg hat die Versorgung stark beeinträchtigt. Die ukrainischen Getreideimporte nach Somalia und Äthiopien wurden eingestellt. In Verbindung mit der extremen Dürre hat dies zu steigenden Kosten und einem Mangel an Nahrungsmitteln am Horn von Afrika geführt.

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten betreffen viele von uns auf der ganzen Welt. Für die Menschen, die bereits am Rande des Hungertodes stehen, geht es jedoch um Leben und Tod.